Meldung der heimischen Presse 1934
„Der Kriminalpolizei und den Landjägerbeamten gelang es in Wintermoor, in der Lüneburger Heide, 20 Personen festzunehmen, die sich als Wilddiebe oder Abnehmer des Wildes betätigten. In dem reichen Hochwildbestand der großen Forsten suchten die Wilderer durch regelrechte Treibjagden nach ihrer Beute. Sie schossen u.a. Hirsche, Rehe und Schwarzwild. Von Jagdpächtern angrenzender Jagden wurde sehr oft verludertes Wild gefunden, das offenbar krankgeschossen, auf der Suche nicht gefunden und dann verendet ist.“ (Quelle: Böhme Zeitung Nachdruck)
Bei dieser Aktion am 26. September 1934 wurden offenbar alle Männer des damals 100-Seelendorfes festgenommen. Wie ein Dorfbewohner berichtete: „Was sollten die denn machen, die Familien hatten alle viele Kinder und nichts zu fressen…“ , also holte man sich aus dem nahen Wald, was nötig war, um nicht zu verhungern. (Quelle: Karin Meyer 2018)
Der Bericht stammt ursprünglich aus der Böhme-Zeitung vom 26. September 1934 und wurde mehrfach wieder veröffentlicht, zuletzt 1984.
Später findet man auch einen Bericht über den Prozess vor dem Landgericht:
„Der wegen Wilderns im Naturschutzpark mit noch anderen im November vom Landgericht zu acht Monaten Gefängnis verurteilte H. B. aus Wintermoor hatte beim Reichsgericht Revision eingelegt. Er behauptete, nicht gewerbsmäßig, nur aus Jagdleidenschaft mitgemacht zu haben. Die Revision wurde vom Reichsgericht verworfen.“ (Böhme-Zeitung vom 18. Mai 1935, Nachdruck)
Eine andere, nahezu kriminelle Wildereigeschichte befindet sich hier: Förster Wittig und der Wilddieb