Garten der Peters

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Naturnahes Kleinod gestaltet

Gärten-Serie: Ehepaar Peters aus Wintermoor

Wintermoor an der Chaussee: Inge und Johann-Christian Peters wollen in ihrem großen Garten in Wintermoor die Natur zurückholen.

8250 Quadratmeter umfasst das 1980 erworbene Grundstück, das direkt an das Naturschutzgebiet angrenzt und die Liebe seiner Besitzer zu Bäumen und Sträuchern widerspiegelt.

Der Gartenteich von Johann-Christian und Inge Peters - ein Biotop für Flora und Fauna - Foto mk
Der Gartenteich von Johann-Christian und Inge Peters – ein Biotop für Flora und Fauna – Foto mk

Der ganze „wilde Garten“ ist ein großer Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze. Ameisen bauen sich Hügel, Libellen drehen ihre Runden über dem idyllischen Gartenteich, Bienen, Schmetterlinge und Hummeln fliegen von Blüte zu Blüte. Frösche, Molche und Graskarpfen lieben den Teich, ebenso zuhause sind auf dem Grundstück Eidechsen, Erdkröten, Fledermäuse, Eichhörnchen, Marder, Blindschleichen, Ringelnattern und sogar die seltene Kreuzotter, auch der Eisvogel schaut gelegentlich vorbei. Die verschiedenen Vögel finden hier 55 Nistkästen vor, die sie gern nutzen.

Im Vorgarten blüht die Schneeheide im Winter, ein Stück weiter springen Phlox, Blauglockenbaum, Lerchensporn und vieles mehr ins Auge. Der Vorwiegend im hinteren Teil des Grundstücks zu findende alte Baumbestand wird erhalten, mit gezielten Eingriffen sorgen die Gartenbesitzer für mehr Artenvielfalt. Unter den riesigen alten Bäumen – Birke, Roteiche, Omorika, Rotblühende Kastanie und viele andere, sogar Sequoia Giganteum und Redwood-Küstenmammutbaum aus den USA  sind vertreten – schaffen sie abwechslungsreiche Kleinlandschaften aus unterschiedlichen, teilweise exotischen Pflanzen wie Alpenveilchen bis zum Elefantenohr.

Die Vielfalt der Pflanzen bietet einer bunten Tierwelt Nahrung, aber „die richtige Zusammensetzung zu finden, ist nicht leicht, manches lebt lieber im Schatten, anderes liebt die Sonne“, erklärt Johann-Christian Peters. Der gelernte Zimmermann, der „eigentlich nach Kanada wollte“, findet in dem Garten viel Raum, um „mich zu verwirklichen“. Die Arbeit teilt er sich mit Ehefrau Inge. Jeder hat hier seine Schwerpunkte“, sagt sie. Anregungen holen sich beide bei Besuchen in Botanischen Gärten oder auf der Blumeninsel Mainau.

Von den Ideen haben Inge und Johann-Christian Feters etliche im Wintermoorer Garten realisiert. Da gibt es schmale Wege und freie Flächen, Steingärten und künstlich angelegte Sumpfflächen. Buschwindröschen, Orchideen und Bärlauch sind Teil dieses naturnahen Landschaftsgartens, der auch Essbares hervorbringt wie Gurken, Bohnen,, Äpfel oder Quitten.

 

Künstlicher Hügel

Einen weiten Blick über das Grundstück und den Gartenteich bietet ein künstlich aufgeschütteter Hügel mit Terrasse und Sitzgelegenheiten. Der Teich, im Zentrum des Grundstücks angelegt, wäre ohne Folie, die das Wasser vor dem Wegsickern bewahrt, gar keiner. Zu trocken der Boden, zu niedrig der Grundwasserspiegel.

Unmittelbar hinter dem Gartenzaun verläuft die Este, doch davon ist außer einem trockenen Graben heute nichts mehr zu sehen. Die Este verläuft nur noch unterirdisch“, erklärt Johann-Christian Peters. Schuld daran sei das Abpumpen von Heidewasser nach Hamburg im benachbarten Welle. Auch im Garten seien die Auswirkungen zu spüren: “Die Tümpel, die hier mal waren, sind alle trocken, alte Eichen sind schon kaputtgegangen.“ Autor: Matthias Kabel

Beitrag aus der Böhme-Zeitung vom 27.08.2015, abrufbar unter dem Softlink 750961.

Hier finden Sie den Artikel als PDF: 20150827_Screenshot Böhmezeitung – Naturnahes Kleinod gestaltet – Garten der Peters aus Wintermoor – 750961