Oder auch Lönsgrab. An der Kurve der Bundesstraße 3 kurz hinter Barrl steht südwestlich auf einer Anhöhe ein großer (und ein kleiner) Findling: Es ist eins von ungefähr fünf Lönsgräbern, also dem mutmasslichen Grab vom Heidedichter Hermann Löns (1866-1914).
Der Hinkelsteinförmige Findling trägt den Text: „Hier ruhte HL 1934/35“
Wie kam der Stein hier hin? Wie kam Löns hier hin?
Löns fiel im Ersten Weltkrieg bei Reims. Erst einige Jahre später wurden seine Gebeine entdeckt und dann in Frankreich bestattet und auch umgebettet. 1934 sollten sie nach Sieben Steinhäuser gebracht werden, was aber nicht klappte.
Haverbecks Bürgermeister Wilhelm Menke organisierte daraufhin angeblich eine ruhige Beisetzung in der Gemarkung Barrl. Er beschaffte angeblich auch den Findling.
Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung vom 24. September 1964 beschrieb im Artikel „Düsteres Spiel um die Gebeine von Hermann Löns“ einen anderen bzw. genaueren Ablauf: Die Gebeine von Löns fanden kein amtliches Grab in der Heide, weshalb SA-Angehörige den Sarg 1934 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Friedhofskapelle in Fallingbostel entführten. Sie beerdigten ihn auf dem Barrler Privatgrundstück von Gauleiter Otto Telschow.
Die mit der SA rivalisierende Reichswehr grub den Sarg rund ein Jahr später wieder aus und bestattete ihn in einer als würdevolle Zeremonie inszenierten Veranstaltung am 2. August 1935 bei Walsrode im Tietlinger Wacholderhain.
Heute ist das Grab am Lönsstein in Barrl also leer. Ob es wirklich das Grab des bekannten Heidedichter war oder von einem anderen unbekannten Soldat, werden wir wohl nie mehr erfahren. 1962 erklärte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, dass nicht absolut sicher sei, dass sich im heutigen Grab bei Walsrode die sterblichen Überreste von Hermann Löns befänden. Schon bei den ersten Bestattungen in Frankreich gab es Ungenauigkeiten und die 1934 identifizierte Erkennungsmarke konnte auch einem anderen Leichnam gehört haben.
Dieser Artikel ist mit Informationen aus Wikipedia ergänzt worden: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns#Begr%C3%A4bnisse_in_Deutschland