Förster Wittig und der Wilddieb

Da in der vergangenen Nacht Vollmond herrschte, hatte sich der Förster Wittig angesetzt, um einen Wilddieb zu überraschen. Auf den Anruf des Försters „Hände hoch“ ließ der Wilderer eine gemeine Antwort fallen und gab aus sechs Meter Entfernung sofort einen Schuss ab, der vor dem Förster in den Erdboden ging. Als der Förster sofort mit einem Kugelschuss antwortete, stürzte der angeschossene Wilddieb ihm entgegen, worauf er vom Förster Wittig zwei Schrotschüsse erhielt, die seinen sofortigen Tod herbeiführten.

Zitiert aus „200 Jahre Chronik Wintermoor„, 1994, Seite 32.


Helmut R. Tödter berichtet auf Seite 296 seiner Chronik (2005) auch von diesem Zwischenfall: Förster Wittig (aus Cordshagen, Welle) wurde für seinen Dienst durch Hermann Göring mit einem „Ehren-Hirschfänger“ geehrt. Der Wilderer Friedrich Wiehe stammte aus Wintermoor und war seit zehn Jahren Waldarbeiter in Cordshagen. Er kannte daher das Revier gut und legte dort seine Schlingen aus.


Aber vielleicht war ja doch alles ganz anders? Das offizielle Ermittlungsergebnis der Polizei ist amtlich. Ob es wirklich ein Kampf zwischen Forstbeamter und Wilder (Wilderei war sehr üblich seinerzeit) oder ein Eifersuchtsdrama war, werden wir wahrscheinlich nie erfahren. ein Kriminalfall ist das allemal.

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