Die meisten kennen das Jugendwaldheim als Jugenddorf Ehrhorn: Im ehemaligen Teil 2 des Waldkrankenhauses Wintermoor (also der nördlich eTeil) befand sich auf 6 Hektar Fläche das Jugendwaldheim Ehrhorn. Es hatte in 6 Häusern insgesamt 245 Betten.
Eröffnet wurde es im Mai 1976 und von Dr. Alfred Toepfer großzügig unterstützt. Das Hamburger Abendblatt schreibt am 17.5.1976:
„Das Dorf soll zu einer internationalen Begegnungsstätte der Jugend werden. Geplant sind jeweils 14tägige Waldeinsätze, bei denen junge Menschen zur Pflege und Erhaltung des Waldes und der Flur angehalten werden sollen. Neben einem zweistündigen theoretischen Unterricht sollen täglich vier Stunden praktische Waldarbeit unter der Aufsicht von Forstarbeitern geleistet werden.“
Seit 2010 firmiert es als Waldpädagogikzentrum Lüneburger Heide Haus Erhorn und bietet gute Möglichkeiten für Klassen- und Gruppenreisen in den Wald und für Naturerlebnis. Zusammen mit dem Walderlebnis Ehrhorn ist es ein interessantes Ziel für Jugendfreizeiten geworden, samt Minigolfanlage.
Ein Raumbelegungsplan mit dem Stand von 2017 gibt es hier als PDF zum Download: Plan_Haus_Ehrhorn_WPZ
Ein Großteil der ehemaligen Gebäude vom Waldkrankenhaus wurde im Laufe der Jahre abgerissen oder umgebaut. Der Keller des Kantinengebäudes ist jedoch erhalten geblieben und dient heute als Fledermausunterkunft, davor befindet sich ein kleiner Parkplatz. Die Minigolfanlage in der nord-östlichen Grundstücksecke ist auch 2021 noch erhalten.
Westlich vom eigentlichen Jugenddorf befand sich ein Spielplatz im Wald. Dieser ist auch heute noch als offene Fläche erkennbar.
Noch weiter westlich befand sich der (heute zurückgebaute) Besucherparkplatz der ENDO-Klinik. In dieser Lage befand sich die erste Baracke der Bauarbeiter (Kriegsgefangene) des Krankenhauses.
Die drei Einfamilienhäuser mit der Adresse Behringer Straße 107 sind heute noch bewohnt. Es handelt sich hierbei um ehemalige Dienstwohnungen für Ärzte, die in der Zwischenzeit in Privatbesitz gelangt sind. Zuvor gehörten sie der Forstverwaltung.
Das Hamburger Staatsarchiv führt dazu Unterlagen:
- Signatur: 311-3 I__18, Titel: Verkauf der ehemaligen Werdienstwohnungen des hamburgischen Krankenhauses Wintermoor-Erhhorn, Laufzeit: 1977-1980, Aktenzeichen: 421-1000/409 Band 1
- Signatur: 311-3 I__185, Titel: Verkauf der ehemaligen Werdienstwohnungen des hamburgischen Krankenhauses Wintermoor-Erhhorn, Laufzeit: 1963-1965, 1977 Darin: Enthält nur Pläne, Aktenzeichen: 421-1000/409 Band 2
Der Schulbus aus Schneverdingen wendete in den Neunziger Jahren auf dem ehemaligen Parkplatz östlich der Anlage, sofern er nicht bis Ehrhorn fahren musste (und dort in der Einmündung nach Heimbuch wendete). Südlich der Einfahrt zum Teil 2 der Klinik befand sich ebenfalls ein Aushilfsparkplatz.
Quellen und Links
Link zum WPZ bei den Landesforsten, Foto und Dokumente von der Webseite der Niedersächsischen Landesforst mit freundlicher Genehmigung vom 8.3.2017:
- www.landesforsten.de/index.php?id=417
- www.landesforsten.de/Ausstattung-und-Freizeitmoeglichkeiten.1643.0
Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Wintermoor#Waldkrankenhaus_Wintermoor
Fotos „Die letzte, fast noch original erhaltene Baracke“ und „Ehemalige Liegehalle“ mit freundlicher Erlaubnis von Michael Grube (6.1.2017). Mehr Infos hier: www.geschichtsspuren.de/artikel/zivile-bauten/29-waldkrankenhaus-wintermoor.html