An der Stelle des historischen Hauensteins (niederdeutsch behaven = behauener Stein) erinnert heute dieser 2007 gesetzte Findling an den Grenzstein, der hier seit dem Mittelalter den umstrittenen Grenzbereich der oberen Wümme zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und dem Bistum Verden festigte.
1575 wurde die Grenze endgültig festgelegt und 1580 mit Grenzsteinen markiert, nachdem seit dem 13. Jahrhundert Streitigkeiten um dieses Gebiet herrschten. An diesem Drei-Grenzen-Eck trafen sich das Amt Harburg vom Fürstentum Lüneburg mit seiner Vogtei Tostedt, das Amt Winsen mit seiner Vogtei Amelinghausen sowie von Seiten des Bistums Verden das Amt Rotenburg mit seiner Vogtei Schneverdingen.
Quelle: Wikipedia (abgerufen am 5.1.2017), Lizenz CC-by-sa-3.0 https://de.wikipedia.org/wiki/Otter_(Niedersachsen)#Der_Hauenstein
Am Hauenstein befindet sich eine alte Wümmequerung, die schon um 1772 als Postweg von Hamburg nach Nienburg genutzt wurde.
Der Hauenstein ist in der Chronik der Gemeinde Welle im Kapitel 10 – 04 beschrieben. Ich bemühe mich um die Veröffentlichungsrechte.
Pressemitteilung LK Heidekreis vom 13.05.2008: “
Landräte lassen Hüllen vom Hauenstein fallen
Seit Jahrhunderten ist der so genannte Hauenstein verschwunden – und war fast schon vergessen. Doch nun wird der historische Grenzstein an seinem alten Platz in Otter neu aufgestellt. Zwar ist es nicht der originale Grenzstein, der vermutlich zerschlagen wurde und als Wegebaumaterial buchstäblich unter die Räder kam. Doch der neue, mehrere Tonnen schwere Findling ist umso gewichtiger und schöner. Bei einer Einweihung am Freitag, 9. Mai um 16 Uhr, werden die beiden Landräte aus Harburg und Soltau-Fallingbostel, Joachim Bordt und Manfred Ostermann, den Hauenstein feierlich enthüllen. Versehen wurde er nicht nur mit den Wappen der beiden Landkreise, sondern auch mit einer bronzenen Hinweistafel, auf der Informationen zur Geschichte und Bedeutung des Hauensteines nachzulesen sind.
„Alle Bürgerinnen und Bürger sind zur Einweihung herzlich eingeladen“, freuen sich beide Landräte auf viele Gäste. Diese erwartet nicht nur Verpflegung durch die Todtshorner Landfrauen und ein attraktives Wettspiel, bei dem eine Heidekutschfahrt zu gewinnen ist, sondern auch musikalische Unterhaltung vom Feinsten. Denn die Königshofer Jagdhornbläser werden auf historischen Hörnern festliche Musik zum Besten geben. Bei schönem Wetter bietet sich für alle Interessierten übrigens eine Radtour an. Denn der Hauenstein am Ottermoorer Weg – dem Verbindungsweg zwischen Wintermoor und Ottermoor – steht direkt an den drei überregionalen Radwegen Wümme-Radweg, Este-Radweg und Lüneburger Heide-Radweg.“
Pressemitteilung am 11.1.2017 abgerufen unter http://www.heidekreis.de/desktopdefault.aspx/tabid-7639/7106_read-27413/
Die Grenzen an dieser Wümmequerung wurde mehrmals verändert. Die Grundstückszuschnitte wanderten mit, als der Reichsarbeitsdienst (eher Freiwilliger Arbeitsdienst FAD) in den Zwanziger Jahren die Wümme begradigte und einen neuen Bachlauf weiter nördlich grub. Das muss man berücksichtigen, wenn man heute nach Überlieferungen den ursprünglichen Standort suchen möchte.
Klaus Westermann erinnert sich, als Kind seinerzeit noch den echten Hauenstein gesehen zu haben. Er besitzt eine alte Katasterkarte aus den 1960er Jahren, die den Landkreis Harburg zeigt, aber auch Grundstücksgrenzen in Wintermoor hat. Dort kann man im Bereich der alten Wümme ein sehr merkwürdiges, halbkreisförmiges Flurstück entdecken: man denkt sofort an den alten Hauenstein, der verschwunden ist. Demnach wäre der Hauenstein etwas weiter südwestlich gelegen, am alten Bachbett der Wümme und somit westlich des Ottermoorer Weges. Es ist das Flurstück 22/1, bei einer Vermessung im Jahre 1920/21 durch Begradigung der Grenzen (Arondierung) zwischen den Gemarkungen Wintermoor und Todtshorn entstanden (s. Fortführungsriss 14_15 bzw. 25) und 1942 zur Gemeinde Todtshorn zugeschlagen. Im Katasteramt Winsen/Luhe und Soltau sind leider keine Informationen bezüglich des Hauensteins zu finden, denn das Kataster wurde erst im Jahre 1868 aufgestellt. Aus Tostedt kam die Nachricht, dass dieses obengenannte, kleine Flurstück nichts mit dem Hauenstein zu tun hatte.
Ein Blick auf eine historische Karte zeigt, dass es damals mehr Wege vor der Wümmebrücke gab als heute. Vielleicht stand der Hauenstein also woandern? Weg ist er jetzt allemal…
Eine andere Grenze befand sich bei der Wümmequerung an der heutigen B3 zwischen Alten Zollkrug und Barrl. Ein Grenzstein ist dort nicht überliefert – aber vielleicht muss man dort nur mal ordentlich suchen. Der Gaststättenname „Zollkrug“ spielt an eine Zollgrenze an, obschon der Zollkrug ein Chausseehaus für die Straßenmaut war.