Anders als die überregionalen Postwege (s. Postweg oder Wege der Vorzeit oder B3), die mit Kutschen etc. befahren wurden, gab es nach Einführung der Landpost auch Wege, die durch die Postboten zu Fuss gegangen wurden. Diese wurden teilweise täglich beschritten und waren i.d.R. die kürzesten Verbindungen zwischen den Zielen.
Udo Hanstein beschreibt in seinem Beitrag „Vom Spitzbubensteig und den Landbriefträgern“ (Naturschutz- und Naturparke Heft 184, Niederhaverbeck 2002) die Entstehung dieser Wege am Beispiel des in den 1970er Jahren umbenannten Spitzbubenweg. Dieser besteht mindestens schon seit 1900, wobei die Herkunft des Namens unklar bleibt. Georg Meyer aus Schneverdingen benutzte ihn zu Fuß auf seiner Route über Barrl, Ehrhorn, Einem, Niederhaverbeck und gelegentlich Wilsede. Startpunkt war die „Königlich Hannoversche Postspedition“ bei Wittes Gasthaus, von wo aus ab 1865 die ersten drei Landbriefträger eingestellt wurden. (Hanstein:2002, 9)
Andere Wege der Landbriefträger waren die „Postbahn“ von Sellhorn nach Oberhaverbeck und der „Postweg“ zwischen Heimbuch und Wilsede. (Hanstein:2002, 10)
Die Postroute von Frau Ahlborn (Post in Geversdorf) verlief teilweise auch auf Feldwegen, so z.B. zwischen Ehrhorner Heuweg und der Wümmebrücke bei der Langen Straße.
Die Forstwirtschaft hatte ihre „Bahnen“, so z.B. die Jagdhausbahn bzw. Galgenweg.
Hinweis: Kleinere Wege (z.B. der Spitzbubenweg) werden im Beitrag POSTBOTENWEGE beschreiben. Interessant auch die Geschichte der Bundesstraße 3. Andere Straßen und Wege der Vorzeit in diesem Beitrag. Und Postwege haben ebenfalls einen eigenen Beitrag: Postwege.